Babyernährung: “Was Sie zum Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei wissen sollten…”

Wer die Ernährung seines Babys selbst in die Hand nimmt, d.h. den Babybrei selbstgemacht anbieten will, wird auf der Suche nach Babybrei-Rezepten unvermeidbar auf den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei stossen.

Auch bzw. gerade wenn Sie nicht vegetarisch leben, gibt es einige wichtige Dinge zu wissen über dieses weitverbreitete Babybrei-Rezept…

Viele Eltern stellen sich schon vom Gefühl her zu recht die Frage: Fleisch für Babys?

Die Frage, ob und wann Ihr Kind Fleisch bekommen soll, lässt sich allerdings recht leicht und auf einleuchtende Weise beantworten, auch wenn hierzu viel Desinformation kursiert.

Wenn Fleisch – ab wann?

Fleisch wird für Babys oft schon ab dem 5. Monat im Brei empfohlen und soll angeblich „gut vertragen“ werden. Der beinah schon „klassische“ Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei findet sich daher auch in den meisten Baby-Rezeptbüchern und auf zahlreichen Seiten im Internet mit Baby-Rezepten.

Tatsächlich hat Fleisch zu diesem Zeitpunkt noch nichts in der Ernährung des Babys verloren – es ist frühestens nach dem 2. Lebensjahr für Babys als Nahrung geeignet. Zuvor ist die sich noch ausbildende Verdauungsfunktion zu schwach, um Fleisch verwerten zu können. Es würde nur unvollständig verdaut werden, im Darm Fäulnis bilden und die völlig überforderten Verdauungsorgane – und in Folge den gesamten Körper – belasten und schwächen. Dadurch kann das Kind anfällig werden für Nährmängel (Mineralien- u. Vitaminmangel), Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

In den ersten 2 Lebensjahren sollte Fleisch daher definitiv nicht  auf dem Baby-Ernährungsplan stehen, auch nicht gekocht und püriert im selbstgemachten Babybrei oder in fertigen Gläschen.

Vor allem als erste  Baby-Beikost mit 5-7 Monaten direkt einen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei zu füttern, wie es z.B. das (industrieabhängige) Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in Dortmund empfiehlt (und ihm folgend natürlich viele Ärzte, Ernährungsberater und Internetportale), ist aus den vorgenannten Gründen nicht zu empfehlen.

Die Natur zum Beispiel nehmen

Fleischverzehr in diesem Alter geht zudem auch völlig an der Natur, d.h. unseren natürlichen menschlichen Wurzeln vorbei. Wie sah denn die Ernährung von Babys ursprünglich aus? Es ist ein sehr einleuchtender Gedanke, dass ein 5 Monate alter Säugling „in der freien Natur“ nie Fleisch essen bzw. von seinen Eltern bekommen würde! Er würde gestillt werden, mindestens bis 1 1/2 oder 2 Jahren (und wahrscheinlich noch länger). Das sieht man heute noch an Naturvölkern. Fleisch in der Babyernährung ist insofern völlig deplaziert und für den Menschen artfremd.

Und – man kann sich auch nicht daran “gewöhnen”, wie manch einer an dieser Stelle vielleicht einwenden würde. Nur weil es seit Jahrzehnten so gemacht wird, ändert sich nichts an der schlechten Verträglichkeit. Die typischen gesundheitlichen Beschwerden von Babys, Kleinkindern und Erwachsenen sprechen Bände – und Ernährungsfehler, auch unerkannte wie dieser hier, sind deren Hauptursache heutzutage.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt Fleisch als hochwertiger Energielieferant, aber auch als entsprechend schwer verdaulich.

Zu schwer für Babys und Kleinkinder.

Zudem wird in den klassischen sowie modernen Quellen der TCM generell von täglichen Verzehrmengen von nur etwa ein bis zwei Esslöffeln Fleisch  – für Erwachsene ! – gesprochen.

Nach der anthroposophischen Ernährungslehre enthält Fleisch zuviel Eiweiß für den kindlichen Organismus und ist daher nicht förderlich. Zudem behindere Fleisch die Ausbildung der „feineren Sinne“.

Erfahrungsgemäß sind vegetarische Kinder in der Regel geistig und emotional sensitiver (nicht zu verwechseln mit sensibel), während Fleischkinder oft physisch robuster und im Verhalten „grobschlächtiger“, weniger einfühlsam sind.

Also geben Sie Ihrem Kind wenigstens diese 2 Jahre Zeit, sich in Ruhe gesund zu entwickeln …

5 Kommentare zu “Babyernährung: “Was Sie zum Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei wissen sollten…””

  1. Hallo,
    ich habe irgendwo eine Rezeptesammlung gesehen, finde sie aber nicht mehr. Können Sie mir noch mal den Link schicken, damit ich sie mir gleich als ebook runterladen kann?
    Vielen Dank
    und ein riesen Kompliment für Ihre Website

  2. Hallo Maria,
    danke für das Kompliment!
    Das Rezeptbuch finden Sie hier:
    http://babyernaehrung.goodbabyfood.com/rezepte-kleinkinder.html

  3. Danke, für diese website. Ich komme soeben vom Kinderarzt und bin dafür gerügt worden, dass ich meiner 8 1/2 Monate alten Tochter kein Fleisch füttere.
    Ich esse selbst so gut wie kein Fleisch und mein Bauchgefühl sagt mir, dass so ein kleiner Mensch noch kein Fleisch bekommen sollte.
    Allerdings mache ich mir schon Gedanken über die Versorgung mit Eisen.
    Meine Tochter bekommt zweimal am Tag Hirsebrei, einmal am Tag Gemüse und ich stille sie noch. Ich frage mich nur, ob das reicht und was ich ihr sonst noch geben kann….

  4. Hallo lieber Doc Fischer,

    mein Sohn kommt dieses Jahr in den Kindergarten und die verlangen eine Impfbescheinigung. Er wurde aber natürlich nicht geimpft. Ohne diese Bescheinigung können SIe ihn nicht aufnehmen. Was macht man in so einer Situation?

    Viele Grüße

    —-
    Nun ja,
    entweder lässt man sein Kind impfen
    oder man sucht sich einen anderen Kindergarten
    oder man sucht sich einen coolen Arzt, der die Impfung einträgt, aber nicht duchführt.
    Das sind die drei Möglichkeiten 😉

  5. Lieber Dr. Fischer,

    ich habe ihr Babyfoodprogramm gerade zu Ende gelesen und bin begeistert. Würde gerne Hirse für meine Tochter kochen, nur welche ist hier am besten geeignet? Von Davert habe ich Speisehirse, Goldhirse und sogar so Hirse als kleine Mini-Kügelchen sowie als Flocken gefunden. Und, kann man Mandelmus mehrmals täglich, also sowohl im Gemüse als auch im Getreidebrei zufügen? Oder max 1 TL pro Tag? Und noch eine letzte Frage die mich sehr beschäftigt: Trinkwasser für Babys! Was sagst Du zu diesen Babywassern?

    Ganz lieben Dank und viele Grüße!!