Mangel an Vitamin D

Dieser Artikel zeigt, dass insbesondere die Exposition mit Sonnenlicht einem Vitamin D Mangel vorbeugt. Eine Supplementierung vor allem im Höhe der üblicherweise empfohlenen Dosis genügt nicht. Etwa 70-90% des notwendigen Vitamin D´s generiert der Körper selbst – bzw. muss er generieren – durch regelmäßige UV-Einwirkung.
von Dr. Petra Bracht

Der aktuelle Fall einer Patientin veranlasst mich erneut über das Hormon Vitamin D zu schreiben. Sie erkrankte vor einigen Jahren an Brustkrebs. Aufgrund der Einnahme von Antiöstrogenen entwickelte sich eine Osteoporose. Der Vitamin-D-Spiegel wurde lange nicht überprüft, als Behandlung wurde ihr eine kleine Dosis Vitamin D und Calcium gegen den Knochenschwund verordnet. Der Aufenthalt in der Sonne wurde ihr nur mit Sonnenschutzmittel, das einen Faktor größer als 30 hat, empfohlen. Dieser Sonnenschutzfaktor verhindert aber vollständig, dass Vitamin D selbst gebildet wird.

Wichtig zu wissen: Die wissenschaftliche Beweislage zeigt klar, dass insbesondere bei dieser Kombination aus Erkrankung und Medikamenteneinnahme, das Vitamin D erheblich zur Verbesserung des Gesundheitszustandes beiträgt. Ganz besonders sollte auf ein funktionierendes Immunsystem geachtet werden, das in der Lage ist Bakterien, Viren aber auch entartete Zellen wie Krebszellen zu entdecken und unschädlich zu machen.

Hier spielen die „Dendritischen Zellen“ eine wichtige Rolle. Entdecken sie etwas Verdächtiges, fressen sie es auf. Anschließend wandern sie mit ihrer „Beute“ in den nächst gelegenen Lymphknoten, schlagen dort Alarm und zeigen ihren „Fund“. Ein Heer von T-Zellen beginnt den Angriff auf die aufgespürten Feinde. Um erfolgreich zu sein, müssen dazu sowohl aggressive, entzündungsfördernde Th1-Zellen als auch friedliche, entzündungshemmende Th2-Zellen aktiviert werden. Fehlt Vitamin D, überwiegen die Th1-Zellen und die Türen sind offen für chronische Entzündungsprozesse, die wiederum für vermehrtes Krebszellwachstum mitverantwortlich sind.

Insbesondere bei der Entstehung und der Behandlung von Brust-, Prostata- und Dickdarmkrebs ist dringend auf eine ausreichende Vitamin D Versorgung zu achten. Eine Studie des Krebsforschungszentrum Heidelberg zeigte, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D das Brustkrebsrisiko um 69 Prozent reduziert. Laut dem Robert-Koch-Institut in Berlin leiden etwa 90 Prozent der Bevölkerung an einem Vitamin D-Mangel.

Lassen Sie unbedingt Ihren Vitamin D-Spiegel bestimmen. Dazu eignet sich nur der 25- OH-D-Spiegel. Der optimale Wert sollte zwischen 40 – 60 ng/ml oder 100 – 150nmol/l liegen. Nutzen Sie nach erfolgter Gewöhnung die Sonne ohne Schutz. Denn Empfehlungen liegen mit der Einnahme von 800 IE (internationale Einheiten) weit unter den Werten, welche durch die natürliche Gewinnung von Vitamin D zu erreichen sind. Schon zehn Minuten Sonne produzieren 10 000, längere Zeiten bis zu 25 000. Zuviel scheidet der Körper einfach aus.

Website der Autorin: drpetrabracht.de

Ein Kommentar zu “Mangel an Vitamin D”

  1. Ein sehr wichtiges Thema, das fast immer unterschätzt wird. Über das Winterhalbjahr bildet der Körper auch im Sonnenlicht kein Vitamin D, da die dafür nötige UV Strahlung bei uns nicht durch die Atmosphäre gelangt. Wer dann noch im Sommer Sonnenschutz verwendet, ist komplett unterversorgt. Ich habe mir angewöhnt, fast ganzjährig und fast täglich ca 1000 IE aus einer veganen Quelle einzunehmen und merke, wie gut mir das tut. Das merke ich nicht nur an den Zähnen, sondern auch an der Vitalität, Immunsystem und viel weniger Bedürfnis, mich im Sommer lange in die Sonne zu legen.